Robert Domes

Autor Journalist Ausbilder

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Mundpropaganda und Stecknadeleffekt

Seit Erscheinen von "Nebel im August" im Frühjahr 2008 sind fünfzehn Jahre vergangen. Inzwischen erscheint das Buch in der zwölften Auflage und ich bekomme nach wie vor viele Anfragen zu Lesungen und Diskussionen. Vor allem in den Schulen scheint sich das Buch und das Interesse an dem schwierigen Thema der Krankenmorde in der Nazizeit zu verbreiten. Inzwischen habe ich über 200 Schulen besucht, vom Spreewald bis zum Bodensee, von der Lausitz bis zum Sauerland. Die Spannbreite reicht über alle Schultypen von der 7. Klasse bis zum Abiturjahrgang. Vielen Dank an die engagierten Lehrer und Schüler für die zahlreichen Einladungen und das überaus positive Feedback.

Einen ähnlichen Erfolg hat auch mein aktueller Roman "Waggon vierter Klasse". Auch hier werden mehr und mehr Schulen aufmerksam, lesen das Buch im Unterricht und laden mich zu Lesungen und Diskussionen ein.

In der Regel werden für meine Besuche mehrere Klassen versammelt, meist sind es mehr als 100 Schüler, manchmal bis zu 300. Egal, wie viele es sind - der Effekt ist stets derselbe: Es dauert keine fünf Minuten und eine gespannte Stille breitet sich im Saal aus. Häufig sagen anschließend Lehrer zu mir, sie hätten noch nie erlebt, dass ihre Schüler so lange so aufmerksam zuhören. Die Geschichte der Außenseiter, die ich erzähle, scheint die Jugendlichen zu packen.

Meist herrscht nach der Lesung erst einmal Stille. Ich nenne es die Gedenkminute. Dann kommen die Fragen. Die 90 Minuten sind im Handumdrehen vorbei.

Weil mich immer wieder Lehrer anschreiben (manchmal auch Schüler) und wegen einer Autorenlesung anfragen, will ich hier die wichtigsten Dinge beantworten:

- Kommen sie zu einer Lesung zu uns?

Ich freue mich über jede Einladung und komme gerne an alle Schulen. So lange die Veranstaltung in einer erträglichen Entfernung stattfindet, ist es mit der Anfahrt auch kein Problem. Bei weiteren Strecken wird es etwas schwieriger. Das bespreche ich im Einzelfall mit den Veranstaltern. Damit sich eine lange Anreise lohnt, werden dann zum Beispiel vor Ort mehrere Lesungen organisiert. Das erfordert etwas mehr Organisation und eine längere Vorbereitungszeit. Aber bisher haben wir für jede Anfrage eine Lösung gefunden, mit der alle zufrieden waren.

- Wie lange vorher muss man planen?

Bei der "schnellsten" Schullesung lagen zwischen der Anfrage und der Veranstaltung nur vier Tage. Auch das gibt es. Besser ist es, sich früh genug zu melden. Besonders die Wochen vor den großen Ferien und die Zeiten rund um Gedenktage sind begehrte Termine. Hier ist es sinnvoll, sich mindestens sechs Wochen vor dem geplanten Termin zu melden und auch Ausweichtermine parat zu haben.

- Wie läuft die Veranstaltung ab?

Inzwischen hat sich ein Standard-Ablauf etabliert, der zwei Schulstunden umfasst. In den 90 Minuten erzähle ich zuerst etwas über meine Recherche, die Vorgeschichte und Hintergründe des Buches, dann lese ich etwa 40 Minuten aus dem Buch. Danach sind rund 20 bis 30 Minuten Zeit für Fragen und Diskussion. Bei Bedarf können wir auch von diesem Ablauf abweichen. Manche Klassen oder einzelne Schüler arbeiten sehr intensiv mit dem Buch. Hier bin ich gerne bereit, an die Lesung noch eine spezielle Frage- und Diskussionsrunde anhängen. Grundsätzlich bin ich für die Wünsche der Veranstalter völlig offen.

- Was müssen wir vorbereiten?

Alles was ich brauche, ist ein Tisch (oder auch ein Stehpult) mit ausreichend Licht, zum Beispiel einer Leselampe, ein Glas Wasser und eventuell ein Mikrofon, wenn es die Akustik des Raumes erforderlich macht.

- Was kostet die Autorenlesung?

Bei der Gage für Schullesungen orientiere ich mich an den Empfehlungen des Verbandes deutscher Schriftsteller. Hinzu kommen die Kosten für die Fahrt und eventuell Übernachtung. Ich weiß, dass die finanziellen Möglichkeiten der Schulen sehr unterschiedlich sind. Manche haben Sponsoren, viele sammeln bei den Schülern einen Unkostenbeitrag ein, holen sich Zuschüsse aus öffentlichen Töpfen oder vom Elternbeirat. Die Erfahrung zeigt, dass selbst kleine und finanzschwache Schulen die Mittel aufbringen können.

Im Grunde gilt das alles auch für öffentliche Lesungen, sei es in Stadtsälen, Bibliotheken, Buchhandlungen oder in Einrichtungen. Wenn Sie Interesse haben, schreiben Sie mir einfach eine Email, um die Details zu klären.

Robert Domes


E-mail: info(at)robertdomes.com